Adressat unbekannt von Kressman Taylor

(Ein fiktiver Briefroman als szenische Lesung der Theaterwerkstatt Augsburg)

Regie Jörg Schur, es spielen Matthias Klösel und Olaf Ude

«Adressat unbekannt», erstmals 1938 veröffentlicht, ist ein literarisches Meisterwerk von beklemmender Aktualität. Gestaltet als Briefwechsel zwischen einem Deutschen und einem amerikanischen Juden in den Monaten um Hitlers Machtergreifung, zeichnet dieser Roman in bewegender Schlichtheit die dramatische Entwicklung einer Freundschaft. Die Freunde Max Eisenstein und Martin Schulse haben in den USA gemeinsam sehr erfolgreich eine Kunstgalerie geführt, nun kümmert sich Max allein um das Geschäft, Martin lebt inzwischen wieder in Deutschland. Er hatte eine leidenschaftliche Beziehung zu Max` Schwester Griselle, die er aus vermeintlicher Rücksicht auf seine Familie beendet hat. Im Laufe weniger Monate und Briefe ist Martin nicht mehr wiederzuerkennen: Er ist in die NSDAP eingetreten und verbittet sich jeden Kontakt mit seinem jüdischen Freund. Max verzweifelt, er kann diesen Wandel nicht verstehen. Trotzdem wendet er sich nochmals an Martin, als er vor Sorge um seine inzwischen in Berlin lebende Schwester fast verrückt wird. Einen Brief an sie bekommt er mit dem Vermerk "Adressat unbekannt" retourniert. Inständig bittet er seinen alten Freund, Griselle zu suchen und sie zu beschützen. Er erhält eine erschütternde, nüchterne Antwort: Griselle war von sich aus nach München geflüchtet, doch Martin verweigerte ihr seinen Schutz, mehr noch: Er lieferte sie förmlich der SA aus. Max rächt sich subtil aber wirksam....

Elke Heidenreich schreibt über das Buch: „Ich habe nie auf weniger Seiten ein größeres Drama gelesen. Diese Geschichte ist meisterhaft, sie ist mit unübertrefflicher Spannung gebaut, in irritierender Kürze, kein Wort zu viel, keines fehlt ... Nie wurde das zersetzende Gift des Nationalsozialismus eindringlicher beschrieben. ‚Adressat unbekannt’ sollte Schullektüre werden.“

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