Lesung Fabian Hischmann »Am Ende schmeißen wir mit Gold«

Peng! In diesem Sommer fallen Schüsse. Im Wald hinter Max‘ Elternhaus wird gejagt, die Terrassentür schlägt im Luftzug zu, ein rostiger Ford knattert vorbei. Peng! Und dann knallt es wirklich und Max fliegt auf einmal das eigene Leben um die Ohren. Fabian Hischmann erzählt in seinem De-bütroman „Am Ende schmeißen wir mit Gold“ über die Suche eines jungen Mannes nach einem Platz in der Welt, von kleinen und großen Abgründen, denen, über die wir hinwegtänzeln und denen, in die wir fallen, da sie in uns liegen. Max ist seit kurzem Lehrer, aber das hat nichts daran geändert, dass er noch immer am liebsten lethargisch vor dem Fernseher rumhängt und Tier-filme schaut. Doch dann kommt ein unerwarteter Anruf seiner Eltern: er soll ihr Haus hüten, während sie auf Kreta sind. Fast schon erleichtert, der eigenen Antriebslosigkeit zu entkommen, macht er sich auf den Weg an den Ort seiner Jugend. Doch da ahnt er noch nicht, dass er nicht nur in den Sü-den Deutschlands aufbricht, sondern mit seiner eigenen Geschichte in Ge-stalt von Jan und Marie konfrontiert wird. Die beiden waren früher seine besten Freunde, und schon zu Schulzeiten hatte er sich nur schwer zwi-schen beiden entscheiden können. Inzwischen leben beide gemeinsam mit anderen Freunden ein „selbstbestimmtes“ und relativ unabhängiges Leben auf einem Hof. Auch wenn Jan ganz offensichtlich schwere Sorgen bedrü-cken, über die er nicht spricht, neidet ihnen Max fast dieses Idyll. Peng! Da erreicht Max die Nachricht vom Unfalltod seiner Eltern. Verstört macht er sich auf den Weg nach Kreta, wo er Überraschendes über seine Eltern erfährt und nebenbei eine Zweitfamilie findet.Doch bevor er wieder nach Hause zurückkehren kann, muss Max noch et-was in New York erledigen. Von den Geistern der Vergangenheit befreit, sieht er auf einmal, was wirklich im Leben zählt. In „Am Ende schmeißen wir mit Gold“ erzählt Fabian Hischmann treffsi-cher und mit einem unerhörten Gespür für Unterschwelliges von einer Rei-se ins Innere eines jungen Selbst und davon, was es heißt, Entscheidungen im Leben zu treffen—richtige und falsche. Mit seiner sanften und ein wenig melancholischen Erzählweise füllt Fabian Hischmann den Begriff „Heimat“ auf zeitgemäße Weise neu.



Fabian Hischmann

Fabian Hischmann

Fabian Hischmann, geboren 1983 in Donaueschingen, lebt in Berlin. Er stu-dierte Kulturwissenschaften und Literatur in Hildesheim und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2008 und 2009 folgten Dramaturgiehospitanzen an den Theatern Heidelberg und Freiburg. 2011 erhielt er das Bremer Auto-renstipendium und 2012 war er auf der Shortlist zu „Wortlaut“, dem Kurz-geschichtenwettbewerb des österreichischen Radiosenders FM 4, 2013 war er Teilnehmer der Jürgen-Ponto-Werkstatt. Er veröffentlichte Kurzgeschich-ten in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien. „Am Ende schmeißen wir mit Gold“ ist sein Debütroman. Dieser wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse 2014 nominiert.

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